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Lyrik > Alltag

Jung der Morgen

von Harald (Tom) Gressel >>

Jung der Morgen, frisch der Tag,
aus stiller Nacht erwacht im Schlag.
Ein Nebel ruht auf weichem Grund,
der Wind weht kühl, der Atem wund.

Die Sonne bricht, sie blendet grell,
das Zimmer füllt sich weiß und hell.
Noch eben lag ich still im Traum,
nun wächst das Leben – in jedem Raum.

Doch frag ich leis: was ist der Preis,
wenn Glück mir strömt in reichem Fluss?
Fern lodert Leid, in Staub und Brand,
kein Dach, kein Halt, kein sichres Land.

Dort fällt der Morgen blutig schwer,
kein Trost, nur Leid, kein Hoffen mehr.
Asche, Schmerz und Schrei im Wind,
zerrissene Eltern, totes Kind.
?
Und flieht ein Mensch in unser Haus,
halb lebend, fremd, und atemlos,
so stößt er oft auf kalten Blick,
auf Hass, auf Worte voll von Groll zurück.

Wie jung mein Morgen, frisch mein Tag –
doch faltig wird er, dumpf und schlag.
Was mir geschenkt, ist reine Gnad,
Dank und Demut mein stiller Pfad.


13. Oktober 2025
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