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Lyrik > Alltag

Schneckenhaus

von Anita Namer >>

Heute
wünsche ich mir ein Schneckenhaus,
ein Schneckenhaus für mich.

Ein Schneckenhaus,
das ich immer dabei habe.
Ein Schneckenhaus,
das mir Schutz bietet,
vor allem, wovor ich Schutz suche.
Regen, Sonne, Gefahren
und noch viel mehr.

Ein Schneckenhaus,
das ich jederzeit bereit habe.
Manchmal würde ich mich,
wenn ich nicht weiterweiß,
überfordert, verzweifelt bin,
gerne drin verkriechen
und einfach abwarten,
dass sich alles von alleine löst.
Wäre schön, wenn es einfach Zeit wäre,
die, wenn sie vergeht – alles für mich lösen würde.

Ein Schneckenhaus,
das mich umhüllt, wie ein zweite Hülle.
Irgendwie – so wie ein Kokon.
Eine Schutzhaut,
in der ich mich geborgen fühle,
umarmt, gehalten,
beschützt.
In die ich mich hineinlegen kann,
wo`s warm und weich ist,
wo ich mich erholen kann,
vom Leben.

Ein Schneckenhaus,
zum Träume träumen.
In das ich gehen kann
um so
ganz klein
mit dem Träumen zu beginnen,
und aus dem,
wenn ich wieder hervorkomme
meine Träume
wie Luftballons
in mein Leben schweben.

Heute
wünsche ich mir ein Schneckenhaus…
ein Schneckenhaus für mich.

© A. Namer

7. Februar 2019
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