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Der Idiot
von Max Vödisch >>
Ich bin der Narr in deinem Spiel,
zahl deinen Preis und zahle zu viel.
Ich trag die Last, die du verheimlichst,
auch wenn dein Handeln ist schleimig.
Ich kehr den Staub aus deinem Blick,
verlier mich selbst in fremdem Glück.
Du nimmst, du forderst, bleibst bequem –
mein Herz erstickt in deinem System.
Du zählst dein Gold, ich zähl die Stunden,
mein Leben rinnt in deine Wunden.
Du lachst, ich schweig, du sonnst dich bloß –
und nennst dies Nähe – doch sie ist hohl.
Doch nachts, wenn niemand bei mir wacht,
frag ich mich leise, ohne Macht:
Bin ich nur Schatten, den du vergisst,
ein Mensch, der lebt, doch keiner ist?
Vielleicht braucht’s Narren, die verzeih’n,
damit die Welt nicht ganz entgleist.
Doch eines Tags, mit klarem Ton,
steh ich und sag: „Ich laufe davon.“
Ich bin kein Held, kein Licht, kein Thron –
doch auch kein Idiot – nur ein Menschensohn
29. September 2025 |
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