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Lyrik > Gesellschaftskritisches

Gold für Schweigen

von Max Vödisch >>

Sie sehen dich wie Staub am Rand,
doch suchen nachts nach deiner Hand.
Sie kaufen Nähe, flüchtig, kalt –
und nennen dich danach „verhalt“.

Du gibst, was sie im Dunkel wollen,
doch bleibst für sie nur Fleisch, nur Rollen.
Ein Körper, stumm, ein fremdes Tier –
sie zahlen nicht aus Achtung dir.

Kein Blick fragt je nach deinem Morgen,
kein Wort nach Sehnsucht, Schmerz, nach Sorgen.
Sie nehmen, was ihr Trieb befiehlt
und tun, als wärst du unbeseelt.

Sie nennen dich mit alten Namen,
die nie dein Herz, nur deinen Rahmen.
Doch du bist mehr als ihr Gericht –
ein Mensch mit Würde, Traum und Licht.

In Städten, die sich tugendhaft
mit falscher Glut und Glanz begafft,
bist du das Echo, das sie meiden –
zu wahr, um’s in ihr Bild zu kleiden.


23. September 2025
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