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Lyrik > Gesellschaftskritisches

Reue eines Weihnachtsmannes

von Heidrun Gemähling >>

Reue eines Weihnachtsmannes

Es seufzte schwer ein alter Mann,
Feiern sollten keine mehr sein,
ein Virus war im ganzen Land,
verschwunden Glitzer und Schein.

Seit vielen Jahren spielte er
so gerne den Weihnachtsmann,
wurde von Eltern stets gebucht,
der Bäcker von nebenan.

Doch dieses Jahr es anders war,
kam nicht zu Kindern ins Haus,
auch durfte es nicht der andere,
der Schuster als Nikolaus.

Im Schrank hingen seine Sachen,
Stiefel, Mantel, Rute und Bart,
auch die rote Bommelmütze,
ganz nach brauchtümlicher Art.

Dem Alten schlug das Gewissen,
erkannte was er getan,
belog schon so viele Jahre
Kinder nach heidnischem Plan.

Ging daher zum Bürgermeister
und gestand ihm was er will,
nicht mehr den Heidenmann spielen,
danach wurden beide still.

Der junge Herr vom Hohen Haus
lächelte wie früher als Kind,
kannte doch des Nachbars Augen,
dass die vom Bäcker sind.

Umarmungen folgten herzlich,
Medien teilten es mit,
dass der alte Bäckermeister
unter seiner Lüge litt.

Im Bäckerladen hängt seither
die Kleidung vom Weihnachtsmann,
damit Menschen erkennen,
Schwindel endet irgendwann.

Kirchen trauern um die Sitte,
heidnisch Treiben nun vorbei,
Lob gabs für den Zuckerbäcker,
sein Gewissen war nun frei.

@ Heidrun Gemähling




21. November 2020
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