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Zwischen Gassen und Gewitter
von Max Vödisch >>
Ich liebe Städte, ihr Flüstern im Wind,
die flackernden Lichter, das Leben ist geschwind.
Doch manchmal, ganz leise, zieht etwas mich fort—
ein Schatten, ein Schrei, ein verstörter Ort.
Ein Sonntag, verregnet, im Spätsommergrau,
wir fuhren durch Straßen – kein Himmelsblau.
Ein Viertel, das fluchte in rostigem Ton,
wo Hoffnung zerbrach und Misstrauen wohn’.
Ein heruntergekommenes Lokal im fremden Raum,
drinnen ein Tumult, draußen Beton und Staub.
Mein Herz schlug schneller, mein Blick wurde stumm,
das Auto stand einsam, die Welt drehte sich falsch herum.
Ich liebe Städte, ihre Hektik, ihre Vielfalt und ihren Glanz,
doch nicht jede Gasse zeigt den gleichen Rhythmus im Tanz.
Manchmal verliert man sich, ohne Plan,
gerät in den Sturm, wo kein Licht mehr kam.
Wir zahlten den Preis, wir zahlten mit Zeit,
mit einem Gefühl, das bis heute bleibt.
Ich hatte Angst und fühlte die Gefahr—
in dieser Stadt, da war ich nicht mehr klar.
Ich wollte nur raus, so schnell wie es geht,
mein Körper im Alarm, mein Denken verdreht.
In dieser Stadt konnte ich nicht existieren,
in dieser Stadt wollte ich nicht krepieren.
Doch ich kehre zurück, in andere Städte,
wo das Leben wirkt wie eine goldene Kette.
Denn ich weiß genau: Auch im Lärm und im Dreck,
liegt Schönheit verborgen und die Hoffnung versteckt.
30. September 2025 |
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