| Lyrik > Liebe |
 |
|
Eisblumen
von Harald (Tom) Gressel >>
Eisblumen
Wie Eisblumen, gefrorener Tau in Deinem Haar.
Die Nacht noch im tiefen Schlaf.
Der Tag noch nicht erwacht.
Kalt und frierend an der Bushaltestelle stehend.
Leicht beleuchtet von der Straßenlaterne.
Wartend auf den Moment, des entfliehen.
Von diesem unwirklichen Ort.
Nur mit einer kleinen Tasche belangloser Sachen,
stehst Du da, in der Eile den Mantel vergessen.
Dein Blick starrt in die klirrende Kälte der Nacht.
Entschlossen nicht mehr zurückzuschauen.
Das Weggehen soll alles hinter Dir lassen, was geschehen war.
Die Distanz und Entfernung ein dunkles Kapitel schließen.
Eine Vision.
Ein Anker.
Eine Rettung.
Hoffnung.
Scheinbar ein Plan.
?
Wohin?
Lasse alles zurück.
Nahmst mit was Du greifen konntest.
Nur weg von diesem verfluchten Ort.
Eisblumen so schön und kalt.
Keine Wärme mehr im Herzen.
Keine Flamme, kein Kerzenlicht, was noch erwärmt.
Nur der starre Blick in die Nacht.
Motorengeräusche der Rettung nahen.
Der erste Bus des Morgens hielt an.
Öffnete seine Tür.
Allein stiegst Du ein und warst es in diesem modrig riechenden Schlauch von Metall und Stoffbezügen.
Setztest Dich in die letzte Reihe.
Der Busfahrer schloss die Tür und mit ihm warst Du fort.
Die Kälte in Dir wich kaum.
Dein Blick durch die beschlagene Fensterscheibe,
nach draußen ohne wirklich etwas zusehen.
Gefangen in Deinen Gedanken an die letzte Stunde.
Deine Tasche mit bedeutungslosen Halbseligkeiten auf dem Schoss.
Die Flucht gelungen.
Die Schmerzen enden hier.
Die Eisblumen können verschwinden.
Das Licht wieder zu flackern beginnen.
Du hast nichts mitgenommen.
Sagst Du Dir.
Gingst auf Deine nächste Reise.
13. Oktober 2025 |
 |
|
Seite
1 von 1 |
|
 |
| Kommentare (0) |
|