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Trunkenheit im Juni (Parabel)
von Georg Ettlin >>
Mein Herz ist mir ins Juni-Glas gefallen,
der Wein war kalt und hell,
mein trockner Mund konnt` nur noch lallen,
das Herz starb mir so schnell !
Ein Räblein sass nun an dem Orte
wo Herzens Freude war und das Gemüt,
es sprach dort nur fünf Worte:
" Dein junges Leben ist verblüht! "
Mit Räbleins Herzen bin ich fortgegangen
hinweg von Sommers Trinkerlust,
der Rabe warnte mich mit leisem Bangen,
mit heisrer Stimme aus der Brust :
" Du musst mit mir die Nebel lieben,
im Herbst des Lebens, nur mit mir :
Wärst du im Frühling brav geblieben,
ich wär` als Rab`noch nicht bei Dir !"
***
c/G.E.
14. Juni 2013 |
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