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November-Sein

von Harald (Tom) Gressel >>

November-Sein

Kerzenlicht flackert sanft.
Eine barocke Leuchte schenkt warmes Licht.
Flammen knistern in der grünen Kachel.
Der Nachmittag gehüllt in trüben Regenhauch.
Kaffeeduft, frisch gemahlen.
Omas Rosinenschnitten im zimtigen Gewand.
Sanft hüllt Piano-Jazz den Raum um mich.
Sinne ruhen im Sessel aus altem Leder.

Tagwerk vollbracht.
Kohlen und Kohl eingelagert,
Äpfel, so süß, zum Trocknen gelegt.
Nüsse, all vom Baum gefallen
und mit den Nagern geteilt.
Pflaumen, süß, im Glas und Eis.
Zwiebeln hängen im Zopf geknotet,
Kartoffeln, klein und fein, aus Säcken geladen.
?
Jetzt ist sie da, die von mir so geliebte Zeit.
Keine Frage, Sonnenschein bei blauem Zelt,
noch wärmend auf der Haut,
lau der Sommerabend,
Vogelgezwitscher weit in der Dämmerung.
Seine Reize für mich nie verliert,
doch ich liebe die Melancholie,
dies bizarr’ Gebilde.

Geheimnisvolles mich umhüllt,
Wissen, Unruh ist vieler Ort,
beschützt zu sein
in meinem kleinen Od.
Umhüllt von Schatten, diffusem Licht,
Geräuschen so klar
und naiver Ordnung.

?
Ein Moment des Getragenwerdens,
des Eintauchens in einen Raum
der Vollkommenheit.
Geschaffen aus Unscheinbarem,
doch wenigem, gar nichts.
Zufriedenheit und Harmonie
im Sein.

Ein Augenblick ohne Beginn,
ein Moment ohne Vergehen,
ohne Zeit.
Vom Piano im Hintergrund Dur und Moll
im weichen Wechsel meines Herzschlages.
Die Flamme der Kerze swingt im Rhythmus
meines Atems.
November-Sein.


1. November 2025
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