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Sonnenaufgang
von Harald (Tom) Gressel >>
Sonnenaufgang
Noch tief die Nacht auf allen Dächern,
die Menschheit ruht in stiller Ruh.
Ein Blätterwehn, so leis im Nu,
ein Atem kaum, nicht mehr zu fächern.
Der Hahn noch still bei seinen Hennen,
kein Aufruhr treibt ihn aus der Bahn.
Der Mond wirft letzte Strahlen an,
ein Augenblick ist kaum zu nennen.
Da bricht ein Funkeln durch das Schweigen,
ein Strahl erzittert, hebt sich sacht.
Noch unbezeugt im Schoß der Nacht,
beginnt das Licht den Tag zu zeigen.
Ein Rotschwanz übt die junge Kehle,
die Drossel folgt, vereint im Lied.
Der Morgen tanzt, die Furcht entflieht,
und weckt das Leben, stärkt die Seele.
Das Licht steigt höher, rund im Bogen,
es drängt die Nacht hinab ins Tal.
Der Hahn, er kräht zum ersten Mal,
zum Tag aus dunklem Traum gezogen.
Die Sonne hebt sich, kraftumgeben,
noch nicht in Gänze, doch sie weist,
dass eine Gabe in ihr kreist,
ein Quell, der nährt und schenkt das Leben.
Im Dorf erklingt des Hahnes Rufen,
die Kerzen flackern, Stuben hell.
Der Morgen strömt, er wächst so schnell,
und weckt die Menschen aus den Stufen.
Schon rund erhebt sie sich zum Thron,
verströmt auf alles Wesen Kraft.
Tag ein, Tag aus, was Leben schafft –
die Sonne, Dank sei ihr der Lohn.
14. Oktober 2025 |
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