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Lyrik > Philosophie

Der Wanderer im Labyrinth

von Max Vödisch >>

Mit Hoffnungen beladen, die wie Blüten vergeh’n,
zieh ich von Ort zu Ort, um mich selbst zu versteh’n.
Ein Flüstern im Wind nimmt mir die Gesichter fort,
zurück bleibt nur Schweigen an jedem neuen Ort.

Die Wege sind endlos, staubig und voller Zeit,
ein Meer aus Enttäuschung, aus Sehnsucht, aus Leid.
Ich suche nach Türen, nach Macht, nach dem Sinn,
doch der Horizont erscheint wie beim Beginn.

Mein Geist ist ein Fremder im lärmenden Raum,
eine Halluzination, ein zerfallender Traum.
Hab ich zu wenig gewagt, zu leise gelebt
oder fehlt mir die Glut, die meine Stärken bewegt?

Die Phantasie – einst Flügel im nächtlichen Flug –
liegt schwer wie aus Eisen, wie lähmender Trug.
Was einst mich erhob über Zweifel und Pflicht,
wird Kette und Last im verlöschenden Licht.

Oft bin ich ein Fleck im Spiegel der Welt,
ein Nichts, das im Nebel der Masse zerfällt.
Ein Funke im Dunkel, der kaum noch besteht,
ein Leben, das suchend durch leere Straßen geht.

Wann endet die Reise, wann lichtet sich die Nacht?
Wann wird aus den Träumen erwachende Macht?
Vielleicht birgt das Labyrinth, so endlos und weit,
den Schlüssel zum Glanz in verborgener Zeit.



13. Dezember 2025
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