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Lyrik > Philosophie

Von der Gleichheit

von Hanna Fleiss >>

Von der Gleichheit

Am höchsten gilt dem Menschen, was ihm gleicht,
was er sich denkt und was er Fühlen nennt.
Solch Glückszustand macht es ihm kinderleicht,
dass er als Blindwurm durch das Leben rennt.

Er denkt, und was er denkt, das ist endemisch.
Nur was da aus ihm selber spricht, ist wahr,
und er verwirft, vermeidet, was polemisch,
die Fakten sind ihm lange doch schon klar.

Und trifft er mal auf einen mit Verstand,
dann zetert er: „Den müsste man verbieten!
Der läuft noch frei herum - potz allerhand!“
Und liest dem Kerl gehörig die Leviten.

Am liebsten lebt der Mensch im schönen Einklang
mit sich selbst und dem ganzen Rest der Welt,
fühlt mit, was alle fühlen durch die Bank.
Doch wehe dem, der nichts vom Fühlen hält!

Mensch wird dann krötig und macht groß Trara.
Wie sehr liegt ihm das Sentiment am Herzen!
Und meilenweit hört man dann sein Blabla
und sieht ihn winden sich in Seelenschmerzen.

Ach, ewig, ewig nur siegt alles Schlechte.
Man ahnt, auf Erden hats der Mensch nicht leicht.
Nie kann er so, wie er doch können möchte -
weil nie der eine Mensch dem andern gleicht.




11. Juni 2013
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