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Auf diese Weise dauerte die Fahrt noch länger.
Gewiss lag das Land-der-hohlen-Halme am Ende der Welt, überlegte Nora. Noch ein paar Meter weiter und sie würden auf der anderen Seite der Weltkugel hinabrutschen können. Sie grinste kurz, als sie sich vorstellte, wie sie alle drei auf dem Erdball hinabrutschten, dabei Purzelbäume schlugen und Papa am Äquator hängen blieb.
Anschließend zwang sie sich rasch wieder zu einem ernsten Gesicht und holte tief Luft. Nur kurz sah sie noch einmal in den Rückspiegel. Die ganze Angelegenheit war schließlich alles andere als lustig – es war eine sehr, sehr ernste Sache.
Nora musste wohl eingeschlafen sein, denn als sie erwachte, hatte sich alles um sie herum verändert. Wo noch vor kurzem die Autobahn gewesen war, sah sie nur noch eine schmale Landstraße, auf der das Auto gemächlich dahinschlich. Am Himmel thronten mächtige Wolkenberge und statt Wiesen, Feldern und Wäldern türmten sich teils mit Gras bewachsene Sandberge, so weit das Auge reichte.
Nora kniff sich in den Arm. „Aua!“, entfuhr es ihr. Sie war also wach. Was sie um sich herum sah, war kein Traum, es war Wirklichkeit.
„Wo sind wir?“, fragte sie schlaftrunken und blickte zum Rückspiegel hoch.
„Wir sind fast am Ziel, mein Schatz“, antwortete das kleine Gesicht ihrer Mama im Spiegel. „Nur noch ein paar Kilometer, dann sind wir da.“
„Und das also sind die Hol-mich-ins-Land-Klippen?“, fragte Nora und stöhnte auf. Es sah tatsächlich aus wie das Ende der Welt.
26. Juli 2007 |
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