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Romane > Familie
Trapez-
Künstler. Nach der Vorstellung gab
es noch eine Tierschau, die 50
Pfennig extra kostete. Er leierte das
48
Geld dafür seiner Mutter aus der
Tasche, ging alleine durch die Schau
und betrachtete sich die Tiere, die er
sonst nur aus Büchern kannte.
Es roch tierisch, ein Geruch, den er
so auch noch nie erfahren hatte,
obwohl er Stallgeruch ja kannte.
Zwei Löwen, ein Elefant, das
Dromedar, der Bär und einige andere
Tiere waren entweder in Käfigen
eingesperrt oder standen in einer
Umzäunung im Freien. Nachdem er
sich von diesem Anblick losreißen
49
konnte, ging er zurück zu seiner
Mutter, die am Rande der
Umzäunung stand. Eine Nachbarin
hatte sich mit ihrem Sohn zu ihnen
gesellt. Sie schien nicht sehr
belustigt, blickte ganz böse auf die
Zirkusleute, rümpfte die Nase und
sagte leise: „Harese“.
50
DIE WAHRHEIT
Sie waren bei der Feldarbeit, harkten
die Reihen des langen Kartoffelfeldes
und lasen die restlichen Kartoffeln
auf. Die Tante seines Schulfreundes
ging voran und sie beide folgten. Es
war eine Arbeit, die ins Kreuz ging,
auch bei den Jungen. So machte
man von Zeit zu Zeit eine kleine
Pause und hielt sich an der Harke
fest. ‚Arbeiterdenkmal’ nannte sein
Vater das. Dabei sahen sie sich um
51
und entdeckten die beiden Mädchen
auf der weit entfernten Straße. Es
waren Mädchen aus der etwas
außerhalb liegenden Siedlung, keine
Hiesigen. Die Leute in der Siedlung
galten als asozial. Sie sahen sie,
fingen an schneller zu gehen und
riefen plötzlich: „Ihr Wichser“!
Die beiden Jungen sahen sich
erstaunt an. Sie kannten die
Mädchen nicht. Die Tante fing sofort
an zu schimpfen: „Das hab’ ich
gehört, denen würd’ ich’s
zurück
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