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Bruchteil-Rhetorik-Pause gekonnt fort: "...In den fünfziger Jahren wurden in der Medizin erstmals in größerem Umfang Antibiotika gegen Krankheitserreger eingesetzt. Bereits damals mussten Mediziner und Biologen jedoch feststellen, dass viele Bakterien rasch resistent werden, das heißt, es treten Bakterienstämme auf, denen Antibiotika nicht schaden, ich erzähle ihnen nichts Neues..." Seine fazialen Lebenslinien traten wieder stärker hervor. "Ähm, das ist im Prinzip auch nichts Besonderes: Der Erbbrief passt sich im Wege der Evolution an die veränderten Verhältnisse an. Überraschend aber war die Geschwindigkeit, mit der dies geschah. Dass sich Bakterien so außerordentlich rasch an die geänderten Bedingungen anpassen würden, war nicht vorherzusehen. Die Forscher nahmen daher schon damals an, dass es bei Bakterien so etwas wie, hm, horizontalen Informationsaustausch geben müsste..." Schon seit langem war mein Interesse an der Gentechnologie sehr groß und ich hoffte, während des großen Weltmeetings der Mogule einer umstrittenen Wissenschaft, ein Essay für die Zeitung "Ethik & Wissen" verfassen zu können. Ich versuchte darum, mich mit den Gepflogenheiten und dramaturgisch wertvollen Darbietungen der Dozenten, und vor allem den knüppelharten, unbequemen Holzsitzen der Vorlesungssäle abzufinden. Irgendwie sah man mir jedoch bereits an, dass ich seit gut acht Stunden bereits etwa ein Dutzend Vorträgen lauschte und bevor ich erschöpft in einen leichten Schlaf versank, nahm ich noch das verständnisvolle Kopfnicken meines linken Sitznachbarn wahr... Als würde mir jemand eine Fliegenklatsche über die Ohren ziehen, fing die Versammlung an zu |
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