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Experimentelles > Gesellschaftskritisches
Berührung der kleinen Fingerchen, die er nun auf seiner geschundenen Wange spürte, schmerzte eigentlich sehr, weil die obere Hälfte seiner Wange aufgeplatzt und wund war. Doch er liess das Mädchen gewähren. Vielleicht nur deshalb, weil er wusste, dass er niemehr eine andere Berührung an seiner Wange erfahren würde, jedenfalls von niemand anderem als diesem Mädchen.

Er versuchte zu sprechen, die Worte wurden aber von seinen bitteren Tränen erstickt und auch von dem stechenden Schmerz, den die spitzen Schrapnelle, die in seiner blutenden Brust steckten, verursachten. Was aber noch vielmehr schmerzte, war sein Herz. Denn er war nicht der Grossvater dieses Mädchens. Aber konnte er ihr das sagen? Wollte er das? Nein!

„Weißt du denn auch nicht, wohin er gegangen ist? Ich konnte es nicht sehen, weil da plötzlich soviel Rauch war. Konntest du auch nichts sehen, Grossvater?“ Fragte das Mädchen weiter und musste plötzlich husten. Es klang herzzerreissend, wie schlimm das Kind husten musste. „Schhh.“ Machte der alte Mann sanft und ganz leise und strich mit einer Hand ganz langsam über den schmalen Rücken des Kindes. „Schhh.“ Nochmals. Der Husten verging und das Mädchen legte seinen kleinen Kopf ganz vorsichtig an die Brust seines Grossvaters. Der alte Mann zuckte vor Schmerz heftig zusammen. Dennoch tat es gut, die Nähe des Kindes zu spüren.

„Ich weiss.. auch nicht.., wo dein Brüderchen hingegangen ist.“ Log er. Das Sprechen bereitete ihm grösste Mühe und die verräterischen Worte kamen nur ganz leise über seine Lippen.

Das Mädchen spielte jetzt mit beiden Händchen am verbrannten Saum der Strickjacke des alten Mannes. Er konnte das leichte Nesteln durch das
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