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NACHDEM ich mir 2009 den Filmzweiteiler „Contergan- eine einzige Tablette“ angesehen und nebenbei erfahren hatte, dass die Herstellerfirma Grünenthal wirklich ALLE nur denkbaren rechtlichen Schritte unternommen hatte, um die Ausstrahlung des Filmes zu stoppen, zum Glück vergeblich, verfolgte ich aus privatem Interesse, die Geschichte des Medikaments Contergan, die Geschichte seines Wirkstoffs Thalidomid von seiner Entdeckung bis heute. Chemisch gesehen gehört Thalidomid zur Gruppe der Piperidindione, die strukturelle Abwandlungen der Barbiturate sind, die vermutlich der ein oder andere kennt. Besonders das am häufigsten in der Welt verkaufte und schnell süchtig machende Beruhigungsmittel Valium, mit dem Wirkstoff Diazepam, könnte bekannt sein, aber um Diazepam geht es an dieser Stelle nicht. Unter dem Handelsnamen Contergan wurde Thalidomid vom 1.10.1957 bis Ende 1961 als Schlafmittel „ohne Nebenwirkungen“ vermarktet. Die Substanz führt innerhalb der ersten 3 Monate der Schwangerschaft zu schweren Fehlbildungen der Gliedmaßen, speziell zum Fehlen von Röhrenknochen, oder sogar zum kompletten Fehlen von Gliedmaßen und Organen der Kinder. Die Forschungsabteilung der Firma Grünenthal suchte 1953 nicht nach einem neuen Schlafmittel, sondern nach einer günstigen Methode zur Gewinnung von Antibiotika aus Peptiden und synthetisierte einen Stoff, dem der Leiter der damaligen Forschungsabteilung, Heinrich Mückter, den Namen Thalidomid gab, und dem die polnische Justiz medizinische Experimente an KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern während der Nazizeit vorwarf. Nachdem Grünenthal von den Alliierten als erste Firma die Lizenz erhielt, Penicillin in Deutschland |
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