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Kurzgeschichten > Alltag

Das selbstgestrickte Ego vom Prenzlmaler

von Dieter Raedel >>

Endlich habe ich den Mut gefunden, die Bedeutung meines Egos auf Vordermann zu bringen und mich in ein Café auf die Zugspitze zu begeben, um näher am Olymp zu sein. Unterwegs fror mein Verstand ein, jeder Gedanke war schwer mit Eiszapfen behangen. Nun taue ich langsam auf, die Pfütze unter meinem Habitus beginnt sich zu vergrößern. Der Aussteller wird Weichensteller zum Schriftsteller, nur sollte er gehörig aufpassen, die Rechtschreibung von der Echtschreibung nach der 31. Fechtschreireform unterscheiden zu lernen. Die Navigation zum Amtsdeutsch weist Störungen auf. Mein selbstgeschreddertes Gedankengut bewegt profesionelle Gemüter von Unterhachingen bis an die Westküste der Mordsee.

Letztens flogen meine ersten Manuskripte für die Dorfzeitung von Emmering bei Fürstenfeldbruck, die sich in der Siechfeldstraße niederlassen will, durch die Gegend, als sich meine Gehirnblähungen Luft verschafften und aus den Ohren pfiffen.

Muss erstmal einen Stuhl austauschen. Als ich mich auf ihn setzte, sagte er "Kraach" statt "Taach". Warum muss dieses Exemplar gerade in dem Moment aktiv werden, wenn ich meinen Hintern auf ihn schwinge? Das sind keine Zufälligkeiten, da wirken geheime Kräfte. Werde demnächst meinen Goldhamster befragen, der mir schon mehrfach beratend zur Seite stand.

Nun will ich mich mit Worten endlich mal richtig in Szene setzen und den restlichen Hirnakrobaten in diesem Artikel klarmachen, was für eine bedeutende Person ich bin. Täglich gegen 14 Uhr stell' ich mich auf die Waage, damit mir der Zuwachs an Hirnmasse nicht durch die Lappen geht. Um diese Zeit krieche ich aus dem Bett, um tempogeladen den Tag anzurempeln.


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