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Kurzgeschichten > Alltag

Der Hund von Basel-ville

von charon1 >>

Die kahlen Bäume um mich herum schienen mir wie knöchrige Hände nach den Sternen zu greifen - als ob es da was für sie gäbe! Hie und da tropfte das Mondlicht vom Geäst, zähflüssig wie Wachs, doch der Mond er glich einem freundlich lächelnden Gesicht, er tanzte unterm Sternenzelt , der Rhythmus seiner Bewegungen und der Takt meines Herzschlags waren eins und so übergoss er mich ganz und gar mit seinem goldenen Schein. Ja, die Nacht sie war schön, und ich saugte mich voll mit dem Glück des Augenblicks, mit dem Glanz des Vergänglichen.
Einer jener Nächte eben in denen sich die Menschen von mir fernhalten, in denen nicht einmal der Schlaf etwas mit mir zu tun haben will. Ich danke ihnen allen dafür, denn von der Einsamkeit ihrer Gesellschaft befreit besteht doch Hoffnung. Hoffnung, dass ich mich in diesem feuchten Wald vielleicht irgendwo wieder finde. Ich spüre wie in meinem Innern Leben aus einer Quelle sprudelt, irgendwo aus unergründlich-dunklen Tiefen mich mit erhellt, mir die Kraft in alle Adern haucht!
Und als ich gerade gänzlich in den Weltraum meines Selbst einzutauchen gedachte, da fuhr mir eine Bedrohung durch Mark und Bein, liess mich in meinem Innern erzittern, riss mich aus den Tiefen meines Seins zurück in das seichte Gewässer des Alltags.
Das wütende Gebell von Hunden zerriss die Stille der Nacht, dann sah ich sie: Zwei Kampfhunde rannten auf mich zu, von wildem Zorn entbrannt schienen sie dazu entschlossen mich zu zerfleischen. Was mich rettete war die Eingebung meines verstorbenen Grossvaters, er lehrte mich niemals von angreifenden Hunden zu flüchten, da dies ihren Jagdinstinkt noch verstärkt. Also rannte ich nicht von den Hunden weg, sondern direkt auf sie zu. Ich nahm einen Holzstock vom Boden und schlug wild um mich.
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