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Kurzgeschichten > Alltag
zu kaufen und diesen vor das Kellerfenster zu spannen. Wenn das Mondlicht nicht in meine Kellerwohnung gelangen würde, könnte es auch meinen Schlaf nicht beeinflussen.
Ich tat, was sie mir anriet. Die ersten Nächte saß mein getrenntes Ich immer noch neben meinem schlafenden Körper, unschlüssig darüber, was es in der abgedunkelten Wohnung anfangen sollte. Dann, im Laufe der Zeit, fing dieses an, auf dem Stuhl einzunicken. Und als ich dann eines Morgens mein getrenntes Ich wach rütteln musste, wusste ich, dass ich das Problem gelöst hatte. Ich wäre nicht mehr nachts aus meiner Haut geschlüpft, um irgendwo umherzuirren. Meine Träume hätten nur noch meine Erinnerungen als Fundus gehabt!

Ab und zu, besonders bei Vollmond, kehrt in mir jedoch der Wunsch zurück, doch noch einen letzten Spaziergang ohne meine alternde Hülle zu unternehmen. Sobald dies aber passiert, stürzt mein getrenntes Ich zum Kellerfenster und zieht umgehend die schweren Vorhänge zu!


12. Mai 2010
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