Kurzgeschichten > Alltag |
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Ich schwieg, als er hinter der Küchenkombination seines Amtes waltete.
„Es ist vorüber”, schluchzte er einige Minuten später. Daraufhin nahm er eine kleine Metalldose aus der Tasche. „Ich werde sie mitnehmen und sie im Wald zu ihrer letzten Ruhestätte bringen. Ich kenne da eine ruhige Lichtung ...”
Ich nickte stumm. Hätte ich gewusst, dass ich einer Trauerfeier beiwohnen musste, hätte ich mir etwas Passendes angezogen.
Der Kammerjäger räumte alles fein säuberlich auf und rückte auch die Küchenkombination an ihren angestammten Platz zurück. Er lächelte freundlich, aber erschöpft. Ich konnte regelrecht seine innere Zerrissenheit erkennen.
„Wie viel schulde ich Ihnen?”, fragte ich ihn und öffnete meine Brieftasche.
„Oh, nichts Bares. Sie müssen nur hier unterschreiben. Die Rechnung, welche Sie dann Ihrer Hausratversicherung weiterleiten können, werden Sie per Post erhalten.”
„Und das Mittel, welches Sie eingesetzt haben, ist es wirklich vollkommen ungefährlich?”, fragte ich ihn, während ich seinen Arbeitsrapport unterschrieb.
„Völlig giftfrei. Es ist nur für Küchenschaben tödlich.”
„Haben Sie auch ein Mittel gegen Schäferhunde?”
3. Februar 2009 |
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