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Kurzgeschichten > Alltag

Heiri Lebensfroh

von hewal >>

Es war ein trüber Aprilwetter-Tag und Wochenanfang, als seine Frau ihn wissen liess: „Heute könntest du wieder einmal bei der wöchentlichen Einkaufstour dabei sein, wir brauchen so Vieles: Kaffee und Stärkepulver unter anderem. Ist doch sowieso schöner, die Woche gemeinsam zu beginnen, gell“.
Lebensfroh hatte sich diesen Montagmorgen anders ausgedacht. Etwas Wichtiges wollte er tun, noch wusste er nicht genau was es sein würde, wichtig auf jeden Fall; aber jetzt wird es wieder werden wie immer: langweilig. Er wird Ja sagen, einverstanden sein und den Einkaufswagen so platzieren, dass dieser den Kunden, die wissen was sie kaufen wollen, nicht den Weg versperrt. Wieder wird er sich unnütz vorkommen und gelangweilt sein. Ausserdem wird Frau Lebensfroh, die eine gebürtige Fröhlich ist, ihn wieder merken lassen, wie stressig es ist, in Begleitung eines ungeduldigen Mannes einzukaufen.
„Lass es gut sein, wir suchen nicht auch noch nach Sauerkraut, du willst ja jetzt nach Hause“. Weil Lebensfroh gar nicht nach Hause will, sagt er: „Beim Apfelmus glaub‘, im Gang 5 ist das Sauerkraut“. „Wir brauchen jetzt kein Apfelmus“, erwidert seine Frau und er denkt: Hab‘ ich ja gar nicht gesagt, dabei wäre es gut Apfelmus im Kühlschrank zu haben, dann könnte sie Hörnli mit Apfelmus machen und bräuchte nicht wieder zu sagen, dass sie das kochen könnte – wenn Apfelmus da wäre. Männer denken eben weiter: Apfelmus frisst doch kein Heu im Kühlschrank – und Vorrat sollte sowieso sein. Hörnli auch!
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