Kurzgeschichten > Alltag |
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Am nächsten Morgen plagte sie ein sehr schlechtes Gewissen. Sie duschte, schrubbte ihren Körper, bis ihr fast die Haut vom Leibe fiel und putzte ihre Zähne auf Hochglanz. Dann schnüffelte sie an ihrem Körper, hielt sich die Hand vor den Mund und blies die Luft raus. Nichts deutete nur annähernd an, dass sie am Vorabend gesündigt hatte. Gut gelaunt machte sie sich auf den Weg, sich wohl bewusst, dass Gott sie noch einmal verschont hatte.
Der Zug war voll besetzt, doch glücklicherweise erwischte sie noch einen Platz. Sie holte ihre Zeitung heraus und wollte sich gerade in einen Artikel vertiefen, als der Mann vis-a-vis sie lüstern anschaute. Erst dachte sie, der Blick sei nicht ihr bestimmt, doch da strich ihr der Mann plötzlich ungeniert über ihr linkes Bein und die Dicke neben ihr tat es ihm gleich. Der Junge schräg gegenüber leckte sich genussvoll über die Lippen und im Abteil daneben standen die Leute auf und kamen zu ihr. Einer streckte ihr seine Zunge in den Mund und ein anderer knabberte genüsslich an ihrem Ohr. Sie liess es mit Freude über sich ergehen, bis zwei Kontrolleure erschienen und es den andern gleich taten.
25. April 2012 |
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