Kurzgeschichten > Alltag |
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gehandelt, ruiniert. Millionen. Ich mache Kunst! Kunst! Verstehen Sie? Kunst! Da vergreift man sich nicht vorsätzlich an einem Dritten. Die Kunst greift vielmehr nach mir. NACH MIR!»
Der Anwalt wedelte mit seinen Händen in der Luft herum. «Kunst, Kunst! Für den Verleger geht’s ums Geschäft. Er sagt, wenn Ihr Buch erscheint, sei er erledigt, weil Sie in Ihrem Buch zudem die angeblichen Machenschaften seiner Redaktion beschreiben …»
«So, so!», ich war wirklich auf Hundertachtzig. «Erledigt will der sein. Wegen MEINES Buches. Der soll sich mal überlegen, was ich bin, wenn es nicht erscheint!» Ich gestehe, an dieser Stelle ging mir der Atem schwer.
«Könnten Sie nicht vielleicht, die Gegenseite würde dies sicher als ein bevorzugtes Zeichen Ihres ausserordentlich guten Willens werten, aus dem ‹K› … vielleicht ein ‹P› … machen?»
Der Anwalt begann nun zu schwitzen. «Nein, verzeihen Sie, ein ‹P› geht auch nicht, das ist den Lauten nach dem eigentlichen Namen zu ähnlich.» Mein Rechtsbeistand fuhr sich genervt durchs nasse Haar, dann lachte er wie irre: «Wie wär’s mit »Quick›?»
«‹Quick?› Wissen Sie, dass es schon mal eine Zeitschrift namens ‹Quick› gab? Da haben wir explizit das gleiche Problem, einfach mit dem Konkursverwalter dieses eingegangenen Blattes. Wegen übler Nachrede.»
Er schüttelte verwirrt den Kopf. «Bedaure, ich bin Franzose und kenne den deutschsprachigen Zeitungsmarkt kaum.»
Ich überlegte einen Moment, wozu ich diesen Anwalt und sein Team eigentlich engagiert hatte, aber dann kam mir eine höchst geniale Idee: «Wäre es auch justitiabel, wenn ich schreiben würde |
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