Kurzgeschichten > Alltag |
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Die alte Dame von 1928 – eine Schwänin: zäh, unabhängig, anmutig. Ihr seidenweißes Federkleid legte sich über die Flügel eines starken Willens. Weich im Blick, klar in der Haltung.
Die junge Frau – ein Rehkitz: aufmerksam, leichtfüßig, mit offenem Herzen. Ihr Großvater – ein alter Elefant: die Gedanken tief vergraben, schwer an Erinnerungen, getragen von der Zeit.
Die Empfangsdame – ein Nilpferd: freundlich-direkt, robust, pragmatisch, mit weitem Herzen unter schützender Haut.
Der Junge – ein Faultier: überfordert, in sich zurückgezogen, vom Lärm der Welt bedrängt. Neben ihm seine Mutter – ein Papagei: aufgeregt flatternd, zwischen Sorgen und Lautstärke gefangen, mit zu vielen Gedanken auf einmal.
Und der Wartesaal? Ein Dschungel aus Geräuschen, Blicken und Geschichten – wo selbst das Warten zur Bühne wird für kleine Begegnungen mit großer Würde. Das liess die vier Stunden Wartezeit für einen Bagatellfall schon etwas verdampfen.
8. Juli 2025 |
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