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spenden sie hierbei Geld, für welches sie nicht geschwitzt haben (da sie ja bekanntlich über keine Schweißdrüsen verfügen). Sie spenden hierbei so leidenschaftlich, dass sie oft in Spendenaffären verwickelt werden.
Auch im Sport sind Schlangen anzutreffen. Nein, natürlich nicht im proletarischen Fußball. Ihr gesellschaftlicher Status lässt körperliche Ertüchtigung in nur wenigen, ausgewählten Sportarten zu. Segeln, zum Beispiel, auf einem 18-Meter-Katamaran. Oder Golf. Ihre liebste Sportart ist aber Polo. Wobei auch Zuschauer auf ihre Kosten kommen, wenn sie das subtile Zusammenspiel eines vollblütigen Säugetiers, eines kaltblütigen Reptils und eines kernholzfreien Schlägers miterleben.
Da sich Schlangen nach all diesen öffentlichen Auftritten auch erholen müssen, ist es selbstredend, dass wir sie periodisch bei Kreuzfahrtreisen in der Karibik wiederfinden. Nicht, dass sie dabei Spaß hätten, die Reptilien versuchen lediglich, während der Wintermonate einigermaßen wach zu bleiben. Sie wollen sich so von ihren weniger erfolgreichen Verwandten unterscheiden, welche in der nördlichen Erdhalbkugel in der Gartenschlauchpose ihren Winterschlaf halten und somit weiterhin den Aberglauben schüren, Schlangen dösten den lieben langen Tag nur vor sich hin.
3. August 2009 |
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