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ich."
"Das tun wir ja auch. Aber mein Schatzi hat verständlicherweise nicht immer Lust dazu. Er meint, er würde sich dann nur wieder ärgern, dass seine Männlichkeit nicht mehr funktioniert. Es mache ihm weniger aus, wenn ich mir mein Vergnügen woanders hole."
"Interessant. Ich dachte, so etwas gibt es nur im Kino."
"Anscheinend nicht," lachte Francesca.
"Es ist warm genug, oder? Wir können das Verdeck aufmachen. Was meinst du?"
"Ja, ist okay," erwiderte Paulo, dem es bereits ungewöhnlich heiß war.
Das sonderbare Paar fuhr die Uferprominade entlang. Die Rothaarige hupte. Der Wagenlenker auf der gegenüberliegenden Straßenseite winkte ihr zu. Die Herzdame winkte zurück. Die Fahrerin nahm eine Seitenstraße. Das Cabriolet rollte gemächlich den Berg hinauf. In dem langsamen Tempo konnte der mittlerweile Erwachsene genüßlich die Fußgänger und Straßencafé-Besucher beobachten. Er liebte das Pulsieren, das von jenen Menschen ausging, die die Nacht nicht nur zum Schlafen nutzten. Er genoß dieses Leben der Urlauber, mochte Städte, die am Meer lagen und die Illusion eines immer währenden Sommers erzeugten.
"Ciao Franca," ertönte die Stimme eines gut aussehenden Passanten. Ein Herr mit weißem Hemd aus dem gekräuseltes Haar hervor quoll, begleitete den sich gemächlich vorwärts bewegenden Wagen. Er beugte sich ein wenig, um auf Sichthöhe mit den strahlenden Augen der Rothaarigen zu gelangen.
"Ciao Ragazzo, alles klar?" lächelte die Fahrerin.
"Ja, wie immer. Ciao!" Der Herr mit den vielen Brusthaaren blieb stehen und streckte zum Abschied den Arm in den von Nachtleben erleuchteten |
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