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Kurzgeschichten > Alltag
Ich bin leidenschaftlicher Gleitschirmpilot. Immer bei Föhn fliege ich am Weissenstein im Solothurner Jura. Der Föhnwind ist dann schwach und die Thermik vom Mittelland ist fantastisch.
Wenn ich etwas hasse an meinem Beruf; alle Busdriver hassen dies, also wenn jemand den Knopf drückt um an der nächsten Haltestelle auszusteigern, und wenn wir dann sanft anhalten und sich die jeweilige Türe öffnet und sich niemand im Bus bewegt, also dann werde ich echt sauer. Dann kommt wieder dieses Gefühl hoch, dass man nicht ernst genommen wird. Sie mögen schmunzeln, aber bei unserer Gilde gibts da nichts, aber auch gar nichts zu lachen. Einfach dass das mal gesagt ist Punkt. Denn jedesmal wenn das passiert, also dann werden wir aus unseren Tagträumen gerissen. Missmutig schließen wir wieder die jeweilige Türe. Klar es kann vorkommen, dass ein Spassvogel seinen Zahnstocher in den Spalt zwischen...sie wissen schon gesteckt hat oder ein Grüsel seinen Kaugummi...
Nach zwanzig Jahren 161er Bus Linie viel mir etwas eigenartiges auf. Bei der Haltestelle Sukkulentensammlung wurde überdurchschnittlich viele Male vergebens gedrückt. Nun müssen sie wissen, dass an dieser Haltestelle meistens nur Schulklassen aussteigen um die Sukkulentensammlung zu betrachten. Ich glaube, dass wenn ein Lehrer nichts mehr mit seinen Schülern anzufangen weiß oder er schon alle Ausflugsziele rund um Zürich besucht hat, ja dann geht es zur Sukkulentensammlung an den See. Ich frage mich ernsthaft: was gibt es langweiligeres anzuschauen als Kakteen in einem Glashaus? Ok, mich geht es ja nichts an, bin nur der Fahrer. Wenn dann so eine Rasselbande im Bus ist, bin nicht nur ich froh, wenn die alle an der Sukkulentensammlung aussteigen.
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