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und kaufte 2 Kilo Kaktusfeigen. 1A Qualität natürlich. Ich wollte doch meinen Timetouris eine kleine Freude machen. Pünktlich um 0900 Uhr ging ich als erster ins Glashaus der Sukkulentensammlung. Rasch verteilte ich die Früchte auf weißen Steinen, so dass sie gut sichtbar waren. Dann legte ich mich auf die Lauer. Und tatsächlich, eine Beere nach der anderen verschwand wie von Geisterhand. Ich verließ das Glashaus und mein Rucksack fühlte sich immer noch gleich schwer an wie am morgen, als er prall gefüllt mit Beeren war.
Draussen im Park schaute ich hinein und da lag so eine kleine etwa 20 cm lange Stange aus grau-blauem Material. Keine Ahnung was das war. War es etwa ein Geschenk für die Beeren?
Ich ließ sie bei prüfen. Die Spezialisten ließen sich echt Zeit und kamen dann kreideweiß zu mir und meinten es sei zweifelsfrei Osmium. Genau 2000 Gramm. Davon hatte ich noch nie gehört und irgend so ein Spezialist erklärte mir dass die jährliche Produktion diese Metalles etwa 2 Kilo war, auf dem ganzen Planeten Erde wohlverstanden. Er schätze den Preis auf ca 4 Millionen Schweizer Franken, da das Material chemisch absolut rein war. Woher haben sie das? wollten sie wissen, aber was sollte ich denen sagen?
Ich verkaufte das Osmium an einen amerikanischen Computergiganten. Dann kaufte ich einen Kleinbus mit 10 Plätzen. Immer an Föhn-tagen, wenn das Vrenelis Gärtli auf dem Fronalpstock im Glarnerland in der Sonne leuchtet und der Zürichsee dunkelblau in seiner Pracht liegt, also immer bei Föhn, so warte ich mit meinem Bus vor der Sukkulentensammlung auf meine speziellen Fahrgäste.
27. Januar 2015 |
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