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Kurzgeschichten > Alltag
Herumrennen - auch einen Platz im Himmel bekommt?



5. Die Macht des Spitzbuben!

Nimm ihn doch! Na los, Bruderherz! Du wirst es doch sowieso früher oder später machen. Und ehrlich gesagt, wenn ich denn auch wirklich etwas dazu sagen darf, bin ich persönlich für früher. Die aus allgemeiner Höflichkeit durchaus angebrachten fünf Minuten Abwarten sind längst verstrichen, und es wird es dir mit Sicherheit niemand verübeln, wenn du diesen letzten Spitzbub jetzt auch noch aufisst. Tante Eva hat weiss Gott genug Güetzi gegessen, Oma Kathrin ist wie immer der Meinung, dass ihr Weihnachtsgebäck wesentlich besser schmeckt als das unsere, Mama mag keine Spitzbuben und mir würde er nicht gut tun. Also, der Ball liegt bei dir. - Ob ich ihn kurz per Fusstritt darauf aufmerksam machen soll?

„Und wie läuft es bei dir? Wirst du uns heute deinen neuen Freund vorstellen?“ Ich wusste es. Oma kann es einfach nicht lassen. Jedes Jahr dieselbe Story: Mit säuselnder Stimme erkundigt sie sich nach meinem Befinden – was sie eigentlich nicht im Geringsten zu interessieren scheint -, um danach gleich darauf aufmerksam zu machen, dass es langsam Zeit würde für Urenkel. Ach Oma, reichen denn nicht die Zwillinge von Cousine Alexandra? Was soll ich ihr denn in diesem Jahr für eine Ausrede auftischen. Die Wahrheit, also dass mich keiner will und ich nie wieder einen Freund haben werde, behalte ich besser für mich. Das letzte Mal, als ich ihr genau das zu erklären versucht habe, kriegte ich eine halbstündige Predigt über zu hohe Ansprüche der heutigen Generation und gleich anschliessend die übliche Früher-war-alles-besser-Geschichte zu hören. Darauf habe ich echt keine Lust. „Nein Oma,
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