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Kurzgeschichten > Alltag
Leander muss heute leider arbeiten.“ Leander. Wer weiss, vielleicht muss er ja tatsächlich arbeiten. Dann hätte ich wenigstens nicht gelogen. Schade, dass ich es nie erfahren werde. Nachdem er die Ausbildung in Chur abgebrochen hat, habe ich nie wieder etwas von ihm gehört. Warum auch? Wir mussten ein gemeinsames Arbeitsprojekt machen und haben uns deshalb viermal nach dem Unterricht privat getroffen. Von privat war allerdings nie etwas zu spüren. Es ging immer nur um unserer Dokumentationen. Mit der Schlusspräsentation der Arbeiten war alles vorbei. Wir haben danach nie wieder wirklich miteinander gesprochen.

Der Spitzbub liegt immer noch auf dem Teller. Was ist denn heute mit meinem Bruder los? Seit wann lässt er so eine Chance einfach ungenutzt verstreichen? Okay, mir soll es recht sein. Ich werde ganz sicher nicht schwach und widerstehe der Verführung. Jedenfalls im Moment noch. „Euer Weihnachtsbaum ist wie immer eine Pracht!“ Danke Eva, ich weiss, du meinst es nur gut. Aber vielleicht würde ich an deiner Stelle diese elende Heuchelei einfach lassen. Von all meinen Verwandten ist mir Tante Eva irgendwie am nächsten: Sie ist ein Fan von spontanen Grossfesten, kann sich zu trivialer Schlagermusik so richtig gehen lassen – und steht auch noch dazu –, liebt die Sonne, das Meer und den Sommer im Allgemeinen und sie ist, genauso wie ich, oftmals wegen Kleinigkeiten total eingeschnappt. Erstaunlich, dass wir nicht Blutsverwandte sind. Sie ist nämlich eigentlich gar nicht meine Tante. Aber als Frau meines Onkels haben wir sie als kleine Kinder immer Tante genannt und das hat sich bis heute nicht verändert. Wir sind uns also, was die Haltung gegenüber ganz vielen Dingen
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