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Alltag
heute ist jetzt noch der obligate Besuchs- und Kaffeetag. Zum Kaffee werden wie immer die restlichen Weihnachtsgüetzi aufgetischt. Schon morgen werden auch sie wieder der Geschichte angehören. Das Eintreffen von Oma Kathrin und Tante Eva hat quasi ihr Ende eingeläutet. Übrig geblieben ist ein einziger Spitzbub. Einsam und verlassen liegt er auf dem Glasteller und strahlt uns alle an. Er hat es ganz schön weit gebracht. Keiner seiner Kollegen hat die Feierlichkeiten solange überlebt. Eigentlich hätte er einen besonders ehrenvollen Abgang verdient. Ob ich ihn mir doch schnappen soll und ihm durch ein extrem bewusstes Geniessen die Hochachtung zukommen lasse, die ihm gebührt? Er ist zwar nicht aus Karamelleis, aber auch für einen von Mamas selbst gemachten Spitzbuben würde ich mich im Normalfall durch diverse Höhlenfeuer kämpfen. Nur, es ist der letzte. Das kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Leider. Ausserdem will ich ja sowieso ab Neujahr wieder strikt Diät halten und mein Leben endlich unter Kontrolle bringen. 2010 – das wird mein Jahr! Es muss es einfach werden. Also besser gleich damit anfangen, konsequent und diszipliniert zu sein. Ich will nicht weiter durch niedere Instinkte abgelenkt und bestimmt werden. Ich muss mich an die Spitze meines Willens zurückkämpfen und endlich wieder Herr - beziehungsweise Frau der Lage werden, sein und dann auch bleiben. Dieser süsse Spitzbub mit seinen himbeer-roten Augen, dem verschmitzten Lächeln und den weissgepuderten Bäckchen wird mein symbolischer Spatenstich für mein neues Ich. Ja! So machen wir das. Wann immer ich in Zukunft ins Grübeln kommen sollte, werde ich mich an ihn zurückerinnern. Das wird mir helfen. Ganz
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