Kurzgeschichten > Alltag |
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förderlich im Hinblick auf das Finden der ewigen Liebe. Moment, nein: Ich suche ja gar nicht mehr – ich lass mich jetzt neuerdings finden. Aber das ist eine andere Geschichte. Zurück zu den Briefen.
Fangen wir mit demjenigen von Greenpeace an, das kann eigentlich nichts Dramatisches sein. Was hab ich gesagt: Bloss ein neuer Mitgliederausweis in Kreditkartenform. Sehr praktisch, aber ich werde ihn ja vermutlich sowieso nie benutzen, also direkt in den Ordner. Vielleicht sollte ich meine Mitgliedschaft wieder kündigen. Allerdings hat es beim letzten Mal nur gerade drei Monate gedauert, bis ich mich wieder habe bequatschen lassen. Also besser alles so belassen, denn dann habe ich die perfekte Ausrede, wenn ich auf der Strasse angesprochen werde, und muss dabei überhaupt nicht lügen: „Ich bin schon dabei!“ Gut. Nächster Brief. Bank. Das ist bestimmt die Mahnung von der Kreditkartenabrechnung. Einatmen, ausatmen… Wovor hab ich eigentlich Angst? Ich habe meine Kreditkarte seit Wochen nicht mehr benutzt, es kann also keine mich ruinierende Hammerrechnung entstanden sein. Ach, das ist ja bloss der Kontoauszug. Na dann! Noch ein Brief von der Bank…
Logout – E-Banking schliessen. Alle Rechnungen bezahlt und man stelle sich vor: Ich lebe noch und kann mir sogar morgen noch etwas zu essen kaufen. Tja, jetzt bleibt nur noch der grosse Umschlag aus Chur. Einen Weiterbildungslehrgang zum ‚Master of Advanced Studies in Information Science‘ wollte ich da eigentlich machen. Ob das jetzt noch was wird? Warum habe ich bloss meine ganzen Briefe über Weihnachten einfach ungeöffnet im untersten Ablagefach verschwinden lassen? Ich habe mir doch so viel vorgenommen fürs neue Jahr, und nun |
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