Badeferien mit Schweinen

Texte

Kurzgeschichten

Experimentelles

Suchen

Autorenbereich

Writtenby

Impressum & Kontakt

Kurzgeschichten > Fantasy


Die Schildkröte legt zum Spurt an. Im Gegensatz zu ihren aquatischen Verwandten sind ihre Beine lang genug, um den Körper in die Höhe zu stemmen. Ihre kräftigen Vorderglied-massen sorgen für ordentlich Zugkraft. Nichtsdestotrotz bewirkt ihr enormes Eigengewicht einen schwerfälligen Laufstil. Die Schildkröte hat den direkten Weg gewählt. Sie duckt ihren kleinen Kopf, um sich frech unter der Hängematte hindurch-zwängen. Unglücklicher Weise passt ihr kugelrunder Panzer nicht unten durch. Die Hängematte hebt an und Regina knallt unsanft zu Boden. Mit leichtem Schrecken findet Regina sich neben der Hänge-matte wieder. «Was ist passiert?», fragt sie sich irritiert. Dank schnellen Reflexen in den Armen ist ihr Sturz auf Hüfte und Schulter glimpflich abgegangen. Ihre Finger bohren sich in den Sand. Regina dreht ihren Kopf hastig herum, wie ein Hund der sein Herrchen vermisst. Sie sieht die Schildkröte. Aber erkennen tut sie sie nicht als solche, weil die Schildkröte ihr den Rücken zugewendet hat. Sie hält sie stattdessen für einen Stein, was nicht sonderlich abwegig ist. Das abgebildete Panzermuster sieht schon nach Stein aus, wenn man keine Begegnungen mit Schildkröten erwartet. Ein umherziehendes Schwein kann Regina besser einordnen. Es hält den ihr bekannten orangen Frisbee im Maul und trabt in kleinen Schrittchen herbei. Das Schwein setzt sich und starrt Regina bettelnd an. Die grossen Pupillen zeugen von schmeichelnder Aufmerksamkeit. Es möchte, dass die Dame mit ihm Frisbee spielt.

zurück	Seite von 5	weiter

Kommentare (0)
top