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Kurzgeschichten > Geschichtliches

Der arme Poet von Carl Spitzweg

von Dieter Raedel >>

Prenzlmaler: Eines der populärsten Gemälde des 19. Jahrhundert. Der arme Poet von Carl Spitzweg.

Bis zum heutigen Tag hat Carl Spitzweg mit seinen gekonnten Werken an Popularität kaum etwas einbüßen können, da er für die kunstliebende deutsche Nation eine Art künstlerischer Nestor war. Klar, es gab mal eine Zeit, da hing fast in jedem Haushalt ein Spitzweg. Sein Können und sein Humor, seine Ironie und Selbstironie, machten ihn wohl zu dem beliebtesten Maler in Deutschland.

Vom Motiv des armen Poeten gibt es drei Varianten, einen Vorläufer, danach das Hauptwerk und anschließend noch eine weitere Variante des Werkes. Als er es in München in einer Ausstellung erstmals zeigte, verstand man seinen Humor nicht und das Werk erntete heftige Kritiken. Waren bisher hauptsächlich mehrere Personen auf einem Gemälde zu sehn, so sah man nun einen jungen Dichter und die Poeten von damals meinten, von Spitzweg verspottet zu werden. Das sollte sich bekanntlich ändern.

Betrachtet man das Bild, empfindet man regelrecht ein kindliches Glücksgefühl, obwohl es sich um einen ganz armen Menschen handelt. Es ist ein "Geschichten-Gemälde", gestaltet wie ein Theaterstück als Einakter. Nimmt man sich die Zeit der Betrachtung, kann man allerhand auf dem Bild entdecken. Und das macht Laune !

Da liegt ein junger Mann im Bett und interessiert sich grundsätzlich nur für sein Faible, der Rest der Welt ist für ihn uninteressant. An den denkt er gar nicht. Betrachte ich ihn, komme ich mir wie in einem Kabarett vor, wo soeben geräuschlos der Vorhang geöffnet wurde. Was habe ich schon über dieses Motiv gelacht ! Der Vorhang öffnet sich und der Dichter hat gerade erfolgreich einen Floh erwischt, den er genussvoll um die Ecke bringt. Zwischen den Zähnen seine
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