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Wahnsinn. Der Wahnsinn. Dieser Hass. Meine trostlose, meine lieblose Kindheit. Die erfolglose Suche nach Liebe und Wärme und Geborgenheit. Die Wut auf die Mutter, die ich nicht kannte. Auf diesem enttäuschenden Feldzug und all die fehlgeschlagenen Hoffnungen. Das Leben vergeudet. Die Gier nach Macht. Macht, die alles das wieder gut machen sollte, mir all das verschaffen sollte, was ich niemals bekam. Nichts hat funktioniert. Alles nur Hirngespinste, Schimären, Illusionen. Kaputt. Ich torkle zwischen den toten und krepierenden Körpern über das Feld. Ich bin wie betrunken. Und so müde. So müde. Todmüde.
Einer meiner Offiziere reitet auf mich zu. Sein Schwert glänzt in der Abendsonne. Ganz langsam kommt er näher. Seine müden Augen blicken mich fragend und wie um Verzeihung bittend an. Ja, ich bin bereit. Bin längst schon bereit. 'Los, tu es!' "
4. Februar 2008 |
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