Kurzgeschichten > Geschichtliches |
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die er gerade zu sich befahl. Barsch herrscht er die Verspätete an. Gibt ihr eine schallende Ohrfeige und bedeutet ihr, sie möge gefälligst tun, für was man sie bezahlt. So auf seinem Feldbett liegend, mit der herunter gelassenen Hose und der Frau, die verängstigt an seinem Geschlechtsorgan herumhantiert, ist in ihm alles schwarz und dumpf. Da kommt sie wieder, diese Leere, dieser dunkle Nebel. Diese Sehnsucht nach einem Sinn, einer vielleicht irgendwo vorhandenen Essenz des Daseins. Ihre Bemühungen sind erfolglos, sie kann ihm weder eine Erektion noch anschließende Erleichterung verschaffen. Mürrisch stößt er sie zur Seite, macht die Hose zu, zieht das Schwert, das neben ihm am Hocker lehnt aus der verschlissenen Scheide und verlässt das Zelt.
"Gleich platze ich. Mein Kopf zerspringt. Ich halte es kaum mehr aus. Gleich ist es so weit. Ich muss es jetzt wissen. Jetzt wissen. Wo liegt, verdammt noch mal, der Sinn? Sieh dir all diese Leiber an. Wie blöde sie grinsen! Die Augen verdreht, die Gedärme hängen heraus. Die letzten Atemzüge. Ich muss es jetzt wissen. Was glotzt ihr so blöde? Kann mir denn keiner sagen, was das Leben ist? Los, du! Ich stochere mit meinem Schwert in seiner Brust herum, ziehe es angewidert wieder raus. Du! Ein Fleischklumpen hängt an der Schwertspitze, ich schleudere ihn weg. Du da! Zeig mir wo das Leben ist! Wie sieht sie denn aus, diese Seele, die angeblich in jedem Körper steckt? Wie ist sie beschaffen? Wie fühlt sie sich an? Hast du etwa eine? Oder du? Nichts. Ich muss es wissen. Muss es jetzt wissen. Ich schlage auf die Körper ein, zerstückle und zerteile, es hat ja sowieso alles keinen Sinn. Dunkelrote Raserei. Ich muss es wissen. Der |
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