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MAX FRISCH
von Vismara Rudolf >>
Was habe ich zu einem Text von Max Frisch zu sagen, zu schreiben. Frisch von der Leber weg? Sehr einfach ist es nicht, da es sich keineswegs um einen literarischen Text handelt. Zum Inhalt des Geschriebenen fällt mir jede Menge ein,habe ich doch in dem von ihm erbauten Freibad am Letzigraben viele Stunden badenderweise verbracht, in diesem Bad, das sich am unteren Ende an der Badenersrasse befindet. Zum Zeitpunkt der Erbauung dieses Freibades war mir die historische Kompon-ente nicht bewusst, hätte mir auch nicht bewusst sein können, denn ich war damals ein halbwüchsiger Jüngling von fünfzehn Jahren. Wenn ich die Gedanken, die mir beim Lesen des Ein-ladungsbriefes kommen. niederschrebe, geht es nicht zuletzt um etwas Auffallendes, das nicht einer gewissen Ironie entbehrt. Es wird nicht über Literatur gesprochen. Es wird in diesem Freibad nicht gebadet. Das Wasser ist abgestellt. Nicht dass ich da irgendelche Schlüsse auf den Schriftsteller und Dichter Max Frisch ziehen würde, denn zugegebenermassen bin ich mit seinem Werk, weder in prosaischer noch in dramatischer Art
und Weise vertraut. Was zu meinen Gunsten spricht, denn ich bin unvoreingenommen an dieses Schriftstück aus dem Juni
vor hundertundelf Jahren herangetreten.
Wieweit gelingt es mir, mich mit dem Erbauer des schönsten Freibades der damaligen Zeit zu identifizieren. Es kann nicht gelingen, denn ich bin weder Architekt noch ein berühmter
Schweizer Schriftsteller.Doch da auch bei der Beurteilung
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