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fast alles Deutsche, was er beherrschte oder was in geschriebener Form vorlag. Das Triest der Gegenwart ist eine durch und durch an Italien ausgerichtete Stadt ungeachtet seiner multikulturellen Vergangenheit. Darueber kann auch die praechtige Habsburger Fassade nicht hinwegtaeuschen. Die Vergangenheit ist zwar allgegenwaertig, auch in der ueberwiegend aelteren Bevoelkerung, aber man ist italienisch, nicht deutsch. Die großen Namen, Joyce, Svevo, Winkelmann (der hier ermordet wurde) sind zwar nicht aus dem Bewusstsein verschwunden, aber nur wenig weist auf dieses große Erbe hin. Selbst an Winkelmanns Epitaph, oben im Lapidarium, eine Sammlung antiker Steine, ist nur in Italienisch gehalten. Auch Hinweise auf Svevo oder auf Joyce sind nur wenige zu finden. Die Triestiner wissen allerdings Bescheid, nur dass sie aus Mangel an Fremdsprachenbeherrschung nicht in der Lage sind, ihr Wissen den Fremden mitzuteilen.
Heute habe ich durch reinen Zufall in der Naehe des ehemaligen Ghettos in der Altstadt, das sich teilweise noch heute in einem beklagenswerten Zustand befindet und erst langsam mit europaeischen Geldern restauriert wird, das James Joyce Hotel gefunden. Es wurde gerade eroeffnet und bietet nette Zimmer zu vernuenftigen Preisen an. Auf meiner Rueckreise werde ich dort uebernachten und einen Fisch bei der “Mamma” des Patrones verspeisen. Morgen fahre ich nach Slowenien weiter.
Es ist gar nicht so einfach, von Triest nach Bled zu reisen. Der Grund ist, dass die kuerzeste Strecke ueber Goriza und Nova Goricia fuehrt. Aber waehrend sich Goriza in Italien befindet, gehoert der ehemalige Stadtteil Nova Goricia seit 1991 zu Slowenien, vorher war es Yugoslawien. Normalen |
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