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Klettersteig als Blitzableiter mißbrauchte. Danach weiß man erst, dass man lebt…
Triest ist der Zeit etwas hinterher, auch was die Verbreitung des Internets betrifft. Ich muss immer erst ins Zentrum gehen, um eine E-Mail zu schreiben. Auch kulturell erwacht Triest erst langsam aus dem Dornroeschenschlaf, in dem es sich seit dem Zweiten Weltkrieg und der spaeteren Gruendung Yugoslawiens befunden hat. Noch ist es allgegenwaertig: Jenes Gefuehl, dass man einen Logenplatz vor dem eisernen Vorhang hat, der sich nach den Worten Winston Churchills „von Stettin an der Ostsee bis Triest am Mittelmeer auf Europa herabgesenkt“ hatte und bis heute seine trennende Wirkung zeigt. Der internationale Tourismus ist hier noch kaum ausgepraegt. Das sieht man zum Beispiel daran, dass 4 es hier bis kuerzlich kein McDonalds gibt (ein beinahe untruegliches Zeichen fuer die Invasion von Touristen). Nachdem sich die Bora Nera verzogen hat, scheint heute wieder die Sonne. Ein praechtiger Tag. Die Kaffees sind bevoelkert, die Quallen schwimmen froehlich gegen die Kaimauer und die Italiener tuen das, was auch ich am liebsten tu, naemlich gar nichts. Das macht sie mir so sympathisch.
Ich war heute im staedtischen Aquarium, wo es niedliche Pinguine und exotische Fische zu bestaunen gibt. Auch konnte ich ein paar Lurche streicheln und durfte einen Frosch spazieren fuehren. Beide sprachen kein Englisch, was sie mit den meisten Einwohnern von Triest gemein haben. Heute kam ich an einer Buchhandlung vorbei, die “In der Tat” heißt. Der Buchhaendler, der passabel Englisch sprach und einen Leninbart trug, klaerte mich auf, dass der Name von Hegel stammt. Die Worte „in der Tat“ waren aber leider schon |
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