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Kurzgeschichten > Gesellschaftskritisches

Der Kampf

von Chiena >>

Stolz lehnte er sich zurück, er hatte es geschafft. Endlich hatte er das ersehnte Ziel erreicht. Es war ein langer, steter Kampf gewesen, doch durch sein taktisches, überlegtes Denken hatte er alle anderen um Längen geschlagen. Lächelnd dachte er daran, was für ein Privileg ihm dieser Sieg verschafft hatte. Mit seinen Lippen fuhr er sich über seine ausgetrockneten Lippen. Zeit zum trinken hatte er keine gehabt, auch das Essen war zu kurz gekommen, was ihm aber erst jetzt durch seinen knurrenden Magen bewusst wurde. Es fühlte sich an als erwache er langsam aus einer Art Trance, in die er seit Beginn des Kampfes verfallen war. Seine Freunde würden bestimmt stolz auf ihn sein, wenn sie erfuhren, was er für die ganze Gruppe geleistet hatte. Vielleicht, überlegte er sich, könnte er durch diesen Sieg in ein anderes, in ein höheres Niveau steigen. Er ging ein paar Schritte herum, streckte seine Arme und Finger und rieb seine müden Augen. Eigentlich war ihm klar, dass er dringend Schlaf benötigte, doch bevor er zur Ruhe kam, musste er unbedingt noch überprüfen, ob es nicht noch etwas Wichtiges gab, dass er erledigen musste. Schliesslich konnte er seine Gruppe nicht im Stich lassen, ohne ihn wäre sie hilflos, wie es sich heute wieder einmal gezeigt hatte.
Seiner Meinung nach, betrachteten die anderen aus seiner Gruppe das Ganze nicht ernst genug, sie überlegten zu wenig und liessen ihre Entscheidungen von ihren Gefühlen lenken.
Er würde so etwas nie tun. Jeder Schritt hatte er genau abgewogen, die Konsequenzen mehrmals überdacht, ja er hatte sogar versucht zu erkennen nach welchem Schema seine Gegner vorgingen und welche Schwächen ebenjenes hatte. Mitgefühl mit seinen Feinden kannte er keines. Je schneller er sie vernichtete, desto besser.
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