Kurzgeschichten > Gesellschaftskritisches |
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her. Norbert setzte sich dazu, drehte sich zu Frau Breuckmann um und fragte: »Was wollen Sie denn da mit der Axt? Sehen Sie hier irgendwo einen Baum?« Er steckte sich die beiden Daumen in die Ohren, winkte mit den Fingern und sagte: »Bäh, bäh, bäh, bäh, bäh, bäh! Was wollen Sie denn, Sie alte Schachtel? Hau ja ab, du alte Mistkuh, sonst vergesse ich mich. Der Tag ist nämlich noch nicht vorbei.« Schließlich wandte er sich von der alten Frau ab und nahm seinem Kumpel die Flasche Bier aus der Hand, um ein paar kräftige Schlücke zu nehmen.
»So ist es, Frau Breuckmann«, bemerkte Manfred, »schon 90000 Tote.«
»Ja«, sagte Frau Breuckmann, »und es kommt noch einer hinzu.« Sie schlug von hinten das Küchenbeil in Norberts Kopf und sein Oberkörper rutschte zunächst an der Wand entlang, bevor er gänzlich kopfüber auf den harten Boden des Treppenhauses stürzte. Er nahm den nun losbrechenden Tumult nur noch als Abfolge verzerrter Geräusche wahr. Von den vier Glockenschlägen der nicht weit entfernten Kirche bekam er den letzten nicht mehr mit.
© Arne Arotnow 2013
Alle handelnden Personen sind Fiktionen und Ähnlichkeiten mit existierenden Personen sind rein zufällig.
3. August 2015 |
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