writtenby.ch - Freies Texte Portal

Startseite

Texte
Kurzgeschichten
Lyrik
Romane
Experimentelles

Suchen
Texte
Autoren

Autorenbereich
Publizieren
Registrieren
Regeln

Writtenby
Datenschutz
Gönner werden
Impressum & Kontakt
 
Kurzgeschichten > Gesellschaftskritisches
geschossene Pistole einfach hatte fallen lassen, beide Arme nach oben und sang mit krächzender Stimme: »So ein Tag, so wunderschön wie heute, so ein Tag, der dürfte nie vergehn! So ein Tag, so wunderschön wie heute, so ein Tag, der dürfte nie vergehn!« Sein gelegentlicher Saufkumpan Manfred, der gleich im ersten Geschoss wohnte, hatte seine Stimme erkannt und vorsichtig die Wohnungstür geöffnet. »Norbert? Was hast du gemacht?«, fragte er.
»Ich habe Beate umgelegt!«, sang Norbert mehr, als er sprach.
»Echt?«, fragte Manfred, der mit einer Flasche Bier in der Hand auf den Flur gekommen war, und fügte hinzu: »Prima! Ich gratuliere.« Die beiden Männer umarmten sich kurz und feixten weiter im Treppenhaus herum. Norbert trank seinen Flachmann aus und warf die Flasche gegen die Wand. Als Manfred die auf dem Boden liegende Waffe erblickte, fragte er: »Damit?«
»Ja, damit«, sagte Norbert und fing wieder an zu singen: »So ein Tag, so wunderschön wie heute, so ein Tag, der dürfte nie vergehn!«
Vom Radau im Treppenhaus angelockt hatte die alte Frau Breuckmann ihre Wohnung verlassen und war bereits die Treppen heruntergeschlichen und stand nun mit einem Küchenbeil in der Hand vor Manfreds offener Wohnungstür. Sie sprach: »Haben Sie eigentlich nicht mehr alle auf dem Zaun? Von wem sind die Glasscherben hier? Ich werde das melden, meine Geduld ist langsam zu Ende.«
Norbert und Manfred lachten. Norbert fragte: »Wie kommt es denn, dass Sie überhaupt noch leben, Sie alte frustrierte Schreischräppe, Sie? Das kann doch gar nicht sein, dass Sie noch keiner abgemurkst hat.« Manfred konnte sich vor Lachen kaum halten, setzte sich auf eine Stufe und schwenkte seine Bierflasche hin und
zurück
Seite von 19
Kommentare (0)