Kurzgeschichten > Gesellschaftskritisches |
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Es gibt Menschen, die verwenden dabei verschiedene Methoden,
sie nehmen es zum Beispiel mit der Wahrheit nicht so genau.
Nicht dass sie direkt lügen würden, bei Gott, das Zweck heiligt
doch der Mittel. Sie stellen sich nur ein wenig vorteilhafter an die,
oder in die Sonne.
Vielleicht erinnert ihr euch, dass ich vor einiger Zeit - es ist kaum
nennenswert, vor vielleicht zwei oder drei Minuten - mitteilte, dass ich mir vornahm, oder zu erzählen versuchte, mitteilte, oder
eben, --jetzt - ich habe, wirklich- genau, den Faden verloren,
bitte entschuldigt mich, eine Geschichte von einem Heuchler zu erzählen versuchte. Ja, und das ist die Erkenntnis, die ich beim
arbeiten an diesem Thema erlangte, dass es nämlich den Heuchler gar nicht gibt. Es gibt höchstens den Mann oder die Frau, die in einer gewissen Lage sich etwas günstiger darstellen
als sie eigentlich sind. Dass es sich dabei um die Zeit der Partnersuche handelt, ist nicht viel mehr als Zufall. Versteht ihr,
diese kurze Phase, die ich jetzt wirklich nicht als Heuchelei bezeichnen will, ist ja kaum nennenswert, denn sie geht schnell
vorbei und fällt, gemessen an der Länge des Lebens kaum ins
Gewicht.
Und wenn wir schon davon reden, etwas Ähnliches passiert mit
einer anderen Spezies Mensch, dem Homo politikus, der sich in
der Zeit vor den Wahlen extrem menschenfreundlich gebärdet
und das Blaue vom Himmel herunter verspricht. Auch in diesem Fall dauert diese Phase bloss eine verschwindend kurze Zeit,
und ist gemessen am Leben, kurz. Aber habe ich das in einem andern Zusammenhang nicht schon mal gesagt?
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