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Kurzgeschichten > Gesellschaftskritisches
Familie geworden ist, wo und ob sie noch lebt. Ich wurde schon sehr früh von ihr getrennt, weil ich für diese abscheulichen Menschen arbeiten musste und ich habe meine Familie nie wieder gesehen. Nur ab und zu bekam ich das Leben einiger anderer „Kollegen" mit, deren Situation mit mir ziemlich präzise übereinstimmte. Die gleiche miserable Versorgung, die gleichen miesen Arbeitsbedingungen. Diese Leute meinten immer, ich solle dankbar sein überhaupt Arbeit und Unterkunft zu haben und beleidigten mich sogar wegen meiner angeblichen Undankbarkeit. Doch weshalb und wofür sollte ich dankbar sein? Sie gaben mir das Minimalste und mehr nicht, zu viel zum Leben, zu wenig zum Sterben. Wobei... auch das stimmt nicht in jedem Fall. Einer meiner Kollegen verletzte sich so schwer das Bein (denn es gab natürlich auch keine Schutzkleidung), dass er überhaupt nicht mehr für die schwere Arbeit eingesetzt werden konnte. Eine medizinische Versorgung blieb ihm verwehrt, das hätte zu viel gekostet und womöglich die SklavInnentreiber auffliegen lassen. Also wurde er ein paar Tage in meiner sowieso schon engen Hütte untergebracht - natürlich nicht ohne ihn noch drei, viermal antreiben zu wollen. Den einen Abend war er dann plötzlich nicht mehr da und ich habe nie wieder etwas von ihm gehört. Ich vermute, dass er ohne die Versorgung seines Leidens zugrunde gegangen ist. Aber das ist hier nicht selten. JedeR, der oder die hier gewaltsam schuften muss, rechnet damit, dass es so ein Ende nimmt. Alte oder Kranke sind einfach nichts Wert, sie sollen schuften bis sie sterben und werden dann ersetzt, alles andere verursacht zu viele Kosten. Zweimal wurde ich sogar vergewaltigt und meine Peiniger
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