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Kurzgeschichten > Gesellschaftskritisches

Schmerzliche Nähe

von VeganEmpathy >>

Schmerzliche Nähe

"Nun verstehe ich es." Simone stand starr in der Nähe des winziges Gatters und betrachtete mit einem leidvollen Blick die Hand voll vierbeinigen Wesen darin, die Menschen als Kühe bezeichnen. Sie konnte sich nicht losreißen. Auf einmal war ihr alles klar. Ihr Leben lang hatte sie die Gefühle, die nun in ihr aufstiegen, verdrängen können. Doch genau jetzt war es ihr nicht mehr möglich sie zu ignorieren. Sie fragte sich, ob sich je ein Mensch so erbärmlich und beschämt wie sie jetzt gefühlt haben kann - allein bei dem Gedanken, ein Mensch zu sein. Ein Mensch...? Eigentlich ist auch das nicht von Bedeutung. Rassen, Arten... solche Einteilungen verleiten sogenannte Menschen nur dazu, zu vergessen, dass über diese Grenzen hinweg gleiche Bedürfnisse und gleiche Interessen existieren. Ob schwarz, weiß, grau, gescheckt, zwei- oder vierbeinig, mit Flossen oder Flügeln, (...) was macht das schon. Diese Tiere wären nicht das, was sie sind, wären sie nicht empfindungsfähig. Welcher Art oder Rasse sie angehören ist überhaupt nicht mehr von Belang. Aber es ist von Belang, dass sie unschuldig in einem Gefängnis dahinvegetieren und ihre Wärter und Wärterinnen ihr Leiden sogar noch genießen. Und wie sie es genießen. In Form von "Käse", "Butter", "Milch", "Fleisch", "Joghurt, "Sahne"... es gibt unendliche, beschönigende Namen, die diese Verbrecher und Verbrecherinnen sich dafür haben einfallen lassen, um den Ursprung dieser Konsumgüter möglichst sanft zu verschleiern. Wer sich das alles durch den Kopf gehen lässt, muss ernsthaft zu dem Gedanken kommen, warum diese Leute immer noch auf der anderen Seite
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