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Sozialismus der neue Nationalismus
von frcksske >>
Paula stand in ihrem Zimmer, strich ihr Shirt glatt, steckte es in ihre Hose und verließ den Raum. Ihre Mutter saß rauchend in der Küche, die Augen müde auf das vor ihr liegende Kreuzworträtsel gerichtet, versuchend endlich die Schlüsselworte zu erkennen. „Wohin willst du? Es ist schon nach 23 Uhr!“ „Die Welt retten“ erwiderte Paula überzeugt. Ihre Mutter schüttelte den Kopf, drückte die Kippe aus und musterte sie. „Wie du aussiehst, unmöglich. Deine Haare, deine Schuhe. Und was soll das lächerliche Pflaster auf dem Arm?“. Paula verdrehte die Augen. Es tat zwar immer noch ein bisschen weh aber die Schmerzen hatten sich gelohnt. Von dem Respekt den ihr diese Tätowierung einbrachte hatte sie die ganze Zeit geträumt. „Man, das ist ein Tattoo. Du hast aber auch keine Ahnung…“ …“ „Bitte?“ Ihre Mutter riss die Augen auf und zog mit einer schnellen Bewegung das Pflaster ab. „Was soll das heißen? Jetzt drehst du echt völlig durch. Was habe ich bei dir bloß falsch gemacht?!“ Paula drehte sich weg. Stieß durch ihre ruckartige Bewegung den Aschenbecher von dem Tisch. Der Inhalt verteilte sich auf dem sowieso schon dreckigen Boden. „Jetzt passt es wenigstens zum Rest der Wohnung...“ nuschelte sie. Ihre Mutter sprang auf. „Jetzt reicht es, Paula! Seitdem du die Schule gewechselt hast und mit diesen Leuten zu tun hast drehst du komplett durch. Diese Musik, deine Klamotten. Ich weiß nicht was das soll. Und jetzt auch noch das Tattoo. Was hat das zu bedeuten?“. Paula richtete sich auf, den Kopf erhoben, die Hände in ihre Hüfte. |
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