Kurzgeschichten > Gesellschaftskritisches |
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Menschen anbeten. Du wirst nie so sein wie ich!“
Richtig, ich werde nie so sein wie du. Arme oberflächliche Welt.
Vertieft in Gedanken gehe ich weiter und bleibe am Schaufenster eines Elektronikfachgeschäfts haften. Ein ausländischer Staatsmann, eine gesichtslose Marionette, wendet sich an das Volk. Er berichtet von einem Krieg und wirbt um die Unterstützung anderer Nationen. „Zum Wohle der Menschen, zum Wohle unseres Volkes.“ Natürlich, in dieser kranken Zeit ist sogar ein Krieg zu unserem Wohle. Selbst Krieg scheint zur Unterhaltung verkommen zu sein. Brot und Spiele für die Menschen, damit sie schweigen und Zufriedenheit simulieren. Ein bisschen gespieltes Mitleid, ein bisschen gespielte Wut und einige nicht ernstgemeinte Flüche, dann dürfen wir uns wieder in unsere Stube zurückziehen und uns über unseren kritischen Geist freuen, und uns loben für unser Engagement. Oh, es läuft gerade „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“! Bye bye Moral und Anstand.
„Was willst du dagegen machen?“ wendet sich der Staatsmann an mich. „Was willst du kleiner Wurm denn dagegen unternehmen. Als ob deine Stimme irgendetwas wert sei. Ich weiss, was das Beste ist für die Menschen. Immerhin haben sie mich gewählt, sie haben Vertrauen in meine Kompetenzen. Also geh mir aus den Augen, du kleiner Taugenichts!“
Was willst du mir schon erzählen, du hirnlose Marionette? Sitzt in deinem Palast und denkst, du weiss was der Bürger von der Strasse will? Denk erst für dich, bevor du dann für mich denken sollst!
Langsam schlendere ich weiter durch die Strassen, horche in die Geräuschkulisse hinein und beobachte die Blutkörperchen, die sich weiterhin ihren Weg bahnen. Gehen, halten, gehen, halten, |
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