Kurzgeschichten > Humor |
 |
|
ironisch. Erich geht an eine Plastiktonne und öffnet ihren Deckel. Sofort entweicht eine faulige, nach Benzin riechende Wolke, die sich schnell im Raum verteilt. Erich nimmt mit einem Esslöffel etwas aus der Tonne und hält es Margot hin. Es sieht aus wie schwarze Pampe. Erich bemerkt ihren fragenden Blick und sagt: "Öl, Rohöl." Margot schüttelt nur verständnislos den Kopf. Er sagt aufgeregt: "Verstehst du denn nicht? Dieses Wasser habe ich aus Rohöl gewonnen!" Margot weiß nicht viel, aber sie weiß, dass es auf diesem Planeten deutlich mehr Wasser gibt als Land, also wozu das Ganze? Sie sagt uninteressiert: "Und? Haben wir nicht genug davon auf der Erde?" Das erste Mal wird Erich so richtig bewusst, wie naiv sie doch ist. Anderseits weiß er, dass es nicht einfach wäre, eine Frau in seinem Alter zu finden, die seine Leidenschaft zur Chemie teilen würde. Außerdem, er liebt Margot. Erich sagt, als würde er mit einem Kind sprechen: "Margot, es geht doch nicht um das Wasser, es geht darum, dass ich das Rohöl zu Wasser machen kann, zu genießbarem Wasser." Ihr scheint die Erklärung nicht weniger aufsehenerregend, nun gut, Rohöl zu Wasser, was soll's. Erich sieht ihr an, dass sie es nicht begreift, er sagt: "Es ist die Lösung aller Umweltschutzprobleme. Erinnere dich doch an die Katastrophe vor der spanischen Küste. Du hast doch selbst vor dem Fernseher geweint, als du die vielen Vögel gesehen hast, die dort jämmerlich verreckt sind.\" Die Bilder sind sofort wieder da. Erich sagt: "Mein Bindungsmittel macht es möglich, dass bei solch einer Katastrophe das Rohöl in Wasser umgewandelt werden kann. Innerhalb kürzester Zeit |
 |
zurück |
Seite
von 16 |
|
 |
Kommentare (0) |
|