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Eine ganze Weile blieb er reglos in dieser Stellung und ich nahm an, dass er mich beschnupperte. Hoffnungsvoll atmete ich den Katzenfutterduft aus seiner Schnauze ein, denn optimistischerweise nahm ich an, dass Katzen nur dann so streng riechen, wenn sie vor Kurzem gefressen haben. So spekulierte ich, während Felix' Kopf dem meinen bedrohlich nahe war, so dass ich nur aus den Augenwinkeln links und rechts von mir seine Schnauzhaare zittern sah. Dann plötzlich seine kalte, rosarote Schnauze an meiner Brust, ein Stoss und ich fiel hin. Auf diese Weise hingeworfen auf Felsblöcke, liess ich meinen Blick nicht von ihm, als könnte ich dadurch seine Absichten erraten. Es sah aus, als würde ein gemeines Grinsen sein Katzengesicht verziehen. Es machte mich wütend, hilflos und voller Schmerzen in Rücken und Gesäss vor ihm zu liegen, ich, der ich normalerweise bloss sschhchtt zu machen brauchte, um den kleinen Kater zu vertreiben, wenn er zu aufdringlich war und nicht zufrieden mit den Wurstresten, sondern auch die Wurst auf meinem Teller begehrte. Während ich noch so dalag, durchdrang ein ungewöhnliches Geräusch die nachmittägliche Stille. Die Luft schien zu vibrieren und einen Augenblick hatte ich den Verdacht, meine Nachbarin sei mit einem Traktor in ihrem Garten unterwegs. Doch bald begriff ich, dass das Geräusch viel näher war, dass es nämlich aus Felix herauskam: er schnurrte. Schnurren Katzen, wenn sie mit Mäusen spielen, sie hinwerfen, in die Luft schleudern, mit den Krallen packen...?
Diese Frage kann ich auch heute noch nicht beantworten, weil nämlich Felix nicht mit mir zu spielen begann wie mit einer Maus, auch versuchte er nicht, mich zu verspeisen, sondern es |
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